Wir haben’s gewagt. Haben unsere zwei, bzw. drei Kleinkinder (zwischen sechs Monaten und vier Jahren) ins Auto gepackt und sind losgefahren. Woran Eltern bei langen Autofahrten mit Kindern denken müssen, merkten wir erst in den letzten paar Tagen der Vorbereitungen. Täglich änderten wir die Route (durch den Gotthard, nicht durch den Gotthard) und die Abfahrzeit (23.00 Uhr, 4.00 Uhr oder 5.00 Uhr). Wir kauften Last-Minute-Reiseunterhaltung, haben in der Nacht vor der Abfahrt noch geeignete Kinderfilmchen auf unsere Smartphones geladen und fuhren dann einigermassen unbedarft los, gespannt, was uns auf der von GoogleMap mit 7,5 Stunden veranschlagten Strecke erwarten würde.
Wir haben es geschafft. Mit viel Stau, aber erstaunlich wenig Chaos im Auto. Obwohl wir letztendlich um die zehn Stunden unterwegs waren, ging die Zeit rasch vorbei. Angehalten haben wir nur, wenn nötig und auch da nur kurz.
Für euch haben wir die besten Tipps für lange Autofahrten mit Kindern gesammelt und hoffen, ihr erlebt die Reisen ebenso entspannt wie wir.
Unsere besten Tipps für lange Autofahrten mit Kindern
Gute Planung ist die halbe Fahrt.
Das gilt für die Wahl der Strecke (häufig die Entscheidung zwischen Gotthard vs. Genf), das gilt für den Essensvorrat, das gilt für die Unterhaltung. Denken ist zwar anstrengend und kostet Zeit.
Aber Nichtdenken kostet – im Auto mit jammernden Kindern – ganz viel Nerven.
Schlafenszeiten nutzen
Die Abfahrtzeit so wählen, dass die Kinder möglichst viel Schlafenszeit im Auto verbringen. Generell haben wir die Erfahrung gemacht: Entweder in der Nacht abfahren, frühmorgens oder – naja – während des Mittagsschlafs.
Tasche für Notfälle griffbereit verstauen
Für jedes Kind Windeln und Ersatzkleider, so wie Feuchttücher in greifbarer Reichweite verstauen. Wer klettert schon gerne bei Alarmstufe rot durch ein vollbepacktes Auto.
Alles gegen Übelkeit beim Autofahren einpacken
Übelkeit beim Autofahren ist übel. Übler ist nur noch, wenn man keine Kotztüte dabei hat. Tüte oder besser noch Riesen-Pappbecher einer Fastfood-Kette inkl. Deckel einpacken. Griffbereit haben. Zudem nützlich bei grösseren Kindern: Trawell Kaugummis.
Für gute Unterhaltung sorgen
Die Basics wie Tiptoi-Bücher und Toniebox haben wir grad direkt auf der Rückbank platziert. Haben die dann ausgedient, helfen neues Hörspiel, Malsachen (Aquadoodle und Magnetmaltafel haben sich bewährt), neue Büechli (zB. Pixi Sticker-Büechli, damit sind sie deutlich länger beschäftigt), Smartphone oder Pad mit kindergerechten Apps (Fiete, Dr. Panda, Käptn Sharky, WeARGHPirates, James Amazing Adventures) oder Videos (auf Netflix lassen sich im Vornherein geeignete Kurzfilme runterladen, bspw. Peppa Pig, Shaun the Sheep, etc).
Süsses gegen Saures
Unbedingt viel Knabberzeugs einpacken. Lollys haben sich als wahre Stimmungskanonen erwiesen. Ausserdem halten sie etwas länger hin als Schokolade oder Haribo (aber auch sehr empfehlenswert).
Überraschungen machen
Dinge wie Pixibüechli, kleine Playmobilfiguren oder ähnliches in Geschenkpapier einpacken. Das Kind darf das Päckli während der Fahrt auspacken. Eventuell am Anfang abmachen, wann es das Päckli kriegt (z.B. nach dem ersten Wickel-Halt) oder am besten gar nichts davon verraten und bei Bedarf zücken.
Babynahrung für unterwegs vorbereiten
Auf Zwischenhalte wegen hungrigem Baby kann man während der Fahrt gerne verzichten. Daher gilt: Babynahrung am besten so weit als möglich vorbereiten: Heisses Wasser in der Thermosflasche und Flasche mit kaltem Wasser einpacken. Brei- und Schoppenpulver bereits in der richtigen Menge in kleine Behälter abfüllen. So kann der Hunger rasch gestillt werden, ohne dass man extra anhalten muss.
Kurze Pausen machen
Pausen heben definitiv die Stimmung. Raus aus der Karosse, rein ins Tankstellengetümmel. Je nach Gusto kann man die Pausen lange ansetzen. Für uns reichte einmal WC, Wickeln, Kaffee und dann zurück ins Auto. Oft reicht es schon, dass sich die Kinder kurz bewegen können.
Neben den Kindern sitzen
Falls möglich (und nötig), den mittleren Sitz neben den Kindern freilassen und nicht mit Gepäck füllen. So kann jeweils ein Elternteil neben den Kindern sitzen und sie unterhalten und füttern.
Gerne darfst du unsere Tipps auch auf Pinterest teilen:
Der Raum für alles, was das Begleiten von Kindern beinhaltet: Liebevolles und Leichtes. Schweres und Schwieriges, Einblicke und Einsichten. Dieser Raum wird gestaltet von Nadine Chaignat. Gefüllt mit Podcast übers Muttersein, Menüs für Kinder, Humorvollem aus dem Mamaalltag.