Mit der Familie änderte sich so einiges. Nicht nur die Wohnsituation, Krankenkassenprämien, der Lärmpegel und das Auto – ich bin nun sogar in die Bloggerszene gerutscht und schreibe Posts als Papablogger. Was ich früher nie gedacht hätte, mein Verhältnis zum Schreiben war, sagen wir mal, ambivalent.
Aber eben, Zeiten ändern dich.
Wenn Mann Papa wird, ergeben sich neue, illustre Situationen, Gedankengänge und Empfindungen, die es wert sind beschrieben und geteilt zu werden.
Ich bin in Bern geboren und aufgewachsen. Die Wurzeln liegen aber in der Romandie, Französisch ist meine Muttersprache. Als Berner bin ich nicht nur «ä Gmögige», sondern auch YB- und SCB-Fan. In jungen Jahren studierte ich Betriebsökonomie und machte später noch ein EMBA. Heute verdiene ich unsere Brötchen zu 100% als Vertriebsleiter im Energiesektor. Die 100% Anstellung hat sich aufgrund der Arbeitsstelle ergeben, ein Teilzeitpensum in dieser Position wäre nicht möglich. Das Stadtleben habe ich nach über dreissig Jahren gegen eine Behausung auf dem Land eingetauscht. Habe mich soweit gut daran gewöhnt.
Im Familienleben versuche ich mich als aktiver Vater einzubringen. Was ich lernen durfte: Im Familienalltag investiert man sehr viel Zeit, um die allernötigsten Bedürfnisse aller Familienmitglieder zu befriedigen. Einkaufen, kochen, putzen, persönliche Hygiene.
Leider stehen auch mir dafür nur zwei Hände und 24 Stunden pro Tag zur Verfügung.
Ich plane bewusst «Qualitytime» mit der Familie ein und geniesse sie auch. Die Zeit bleibt aber knapp bemessen und das Energielevel ist manchmal schon ziemlich am Anschlag.
Um den Kopf frei zu kriegen und wenn Zeit übrig bleibt, gehe ich Joggen oder übe mich im Kendo (japanischer Schwertkampf). Im Winter fahre ich gerne Ski und war für eine Saison Kinderskilehrer in den Walliser Alpen. Dennoch ist das Unterrichten der eigenen Kinder eine Herkules-Aufgabe. Kulinarisch mag ich Gegrilltes mit einem leckeren Bier aus einer lokalen Brauerei. An einem Champions League Abend darf es auch mal ein Feldschlösschen Lager sein.
Mit Papa C habe ich für mich ein neues Projekt gestartet und betrete Neuland.
Einerseits möchte ich in diesem Papablog allen Müttern einen Einblick in die «unplugged» Seite eines durchschnittlichen Vaters ermöglichen. Andererseits sollen sich (angehende) Väter wiedererkennen und schmunzeln können.
Drei Kinder, zwei Autos, ein Haus und eine bezaubernde Ehefrau sollten dafür genug Schreibstoff liefern.
Vier Kinder hat er. Einen 100% Job. Und eine Hausfrau zuhause, die ihm den Laden schmeisst. Doch das tönt gemütlicher als es ist. Denn Papa C. ist engagierter Vollzeit-Vater. Und wenn er mal in Ruhe denn Müll raustragen kann, läuft das bereits unter Freizeit.