Ich trage ich.
Schon immer.
Unter meinem Herzen.
Auf meinen Armen.
In meinem Herz.
Trage dich leicht.
Summend und wippend.
Flüstere Worte in deine Haare,
die sich in deinem Herzen verfangen und es heil machen.
Mit jedem Tag bin ich dir noch näher.
Mit jeder Nacht weiss ich mehr von dir.
Fühle dich in deinem Weinen.
Erkenne dich an deinem Atmen.
Ahne, bevor du sprichst.
Trage dich leicht.
Habe alle Zeit. Allezeit.
Für dich.
Meine Arme sind deine Geborgenheit,
mein Körper deine Zuflucht.
Mein Glaube an dich Grund, auf dem du dich aufrichtest, ausrichtest.
So lange schon, trage ich dich.
Manchmal vergesse ich,
wie sehr ich dich liebe.
All die Jahre, sie haben müde gemacht.
Die Arme, mein Herz.
Oft trage ich dich aus Gewohnheit.
Weil ich muss.
Weil das ist, was ich tue.
Weil du es brauchst.
Weil ich dich liebe.
Du bist mir näher als alle.
Und doch sehe ich dich seltener.
Die Innigkeit der ersten Jahre
ist alltäglich geworden.
Manchmal sogar lästig und eng.
Muss mich erinnern.
Will mich erinnern.
An die Tage und Nächte,
in denen ich dich leicht getragen habe.
In denen alles neu war.
Du, ich, wir zusammen.
In denen es nur uns gab.
Und die Welt so klein wie du.
Sie ist grösser geworden
und du mit ihr.
Habe das Gefühl,
meine Arme, mein Körper, mein Flüstern und der Glaube an dich reichen nicht mehr.
Weil du dich abwendest, wenn ich dich tragen will.
Weil du mich anschreist, ablehnst, mich beschimpfst.
Weil du dich herauswindest und gehst.
Stehe leer da.
Das Tragen spült meine Seele aus.
Alleingelassen, obwohl ich dich noch immer halte.
Vermisse uns. Und die Zeiten, in denen das Tragen leicht war.
Vermisse die Innigkeit, an die ich mich zu erinnern glaube.
Vermisse das unbedingte Wissen um deine Bedürftigkeit.
Die Tage und Nächte, in denen das, was ich tat, uneingeschränkt gut war.
Vermisse mein Muttersein.
Das Tragen ist nicht mehr leicht.
Weil es im Loslassen geschieht.
Weil sich das Richtige falsch anfühlen kann.
Weil du mehr mein Ertragen brauchst.
Mein Aushalten.
Ich bin da. Ich bleibe.
Ertrage.
Unsicherheit und Schwäche.
Flüstere Worte in deine Haare,
die sich in deinem Herzen verfangen und es heil machen.
Hat nicht nur den Master in Psychologie. Sondern ist auch Master im Desaster, was ihr als Aufsichtsperson von vier Kindern sehr gelegen kommt. War mal Journalistin in Zürich, jetzt ist sie freischaffende Mutter in Bern.
Wie wunderschön geschrieben🥰
So viel Liebe und so viel Wahrheit…
Ich habe den Text schon ein paar Mal gelesen und musste jetzt doch ein Kommentar absetzen.