Sandra bringt vom Wochenmarkt nicht nur Blümchen und viel Gemüse – sondern auch eine feine Pesto-Grundlage mit nach Hause.
Die Luft ist kühl. Der scharfe Duft von frischem Bärlauch steigt einem in die Nase, in der Gemüseauslage der Marktstände leuchten rote Radieschen zwischen knackigen Salaten und frischen Kräutern. Dank des milden Februars gibt es bereits jetzt die ersten Spargeln. Daneben die saftigen, süss-sauren Rhabarberstangen. Einen Marktstand weiter recken pinke Bellis, die auch den wunderbaren Namen «Tausendschön» tragen, und gelb leuchtende Primeln ihre Köpfchen in die Höhe.
Ich bin auf dem Wochenmarkt. Mit Kind.
Ein Geheimtipp. Denn nirgendwo ist Einkaufen mit Kindern so entspannt, wie auf einem Markt. Keine Süssigkeiten oder Spielzeug, um das gebettelt wird. Stattdessen kriegen die Kleinen mal ein Rüebli oder ein Blüemli von den Marktverkäufern geschenkt.
War ich gefühlt vorgestern – in Tat und Wahrheit vor rund vier Jahren – mit drei kleinen Kindern auf dem Markt, begleitet mich heute nur noch meine Tochter. Wenn sie diesen Sommer in den Kindergarten kommt, werde ich mit meinem Marktwägeli alleine gehen müssen. Deswegen koste ich diese Momente noch voll aus.
Während meine Tochter am ungeschälten Rüebli knabbert, rät mir der Gemüsehändler, die Kalettes, eine Kreuzung aus Federkohl und Rosenkohl, am besten mit etwas Olivenöl und Knoblauch zu dünsten. Und beim Schälen der Schwarzwurzel unbedingt Handschuhe zu tragen.
Doch es sind die knackigen, orange strahlenden Bundkarotten, die ich einfach haben muss. Ich kann die Marktverkäuferin gerade noch davon abhalten, das Grün von den Karotten zu trennen. Was sie dazu veranlasst, mir zusätzliches Karottengrün in den Sack zu packen.
«Für die Hasen», wie sie meint. Nur: Wir haben gar keinen Hasenstall zuhause. Ich möchte das Karottengrün selber essen.
Ja, richtig gelesen: Ich kredenze meiner Familie Karottenkraut.
Das, was in der Regel auf dem Kompost landet oder als Hasenfutter endet. Dabei ist das grüne Kraut auch für uns gesund und soll sogar antiseptisch wirken. Roh erinnert der Geschmack an eine Mischung von Karotten und Petersilie, ist aber milder. Man kann Karottenkraut zu Suppe verarbeiten, in einen Smoothie mixen oder Salate würzen.
Am liebsten mögen wir es als Pesto, klassisch mit Pasta oder als Dip zum Zvieri.
Das Rezept dazu möchte ich euch keinesfalls vorenthalten:
Rüeblikraut-Pesto
100 g Rüeblikraut (von 2 Bund Karotten)
160 g Rapsöl
Saft einer halben Zitrone
2 EL Pinienkerne (geröstet sind sie besonders fein) 1-2 Knoblauchzehen
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
1. Rüeblikraut waschen, grobe Stängel entfernen.
2. Pinienkerne rösten.
3. Alle Zutaten fein pürieren. Den Knoblauch am Schluss dazu pressen und mit Salz
und Pfeffer würzen.
Kommunikatorin, aktuell tätig als Hausfrau und Mutter von drei Kindern, eines davon allergisch auf allerlei Nahrungsmittel. Daher hat sie ihre Kompetenzen im Foodbereich erweitert und ist letztenendes zur Foodbloggerin avanciert.
Ein Kommentar zu “Inspiration Wochenmarkt: Ein spezielles Pestorezept zum Zvieri oder zum Znacht”