Wird es gut?

Manchmal ist es gar nicht das Tun. Manchmal gar nicht die Emotionen, die langen Nächte, die noch längeren Tage.
Manchmal ist es Klammheit, die sich einnistet.
Die Frage nach dem Gutwerden.

Wird es wirklich gut werden? Alles.
Werden sie es gut machen? Die Kinder.
Werden sie alles haben, was sie brauchen? Zum Glück. Zum Leben.
Ist das, was ich hier tue, was wir jetzt gerade sind, genug? Für was noch kommt.

Manchmal zweifle ich daran.
Manchmal reicht ein kleiner, unfeiner Alltagsmoment.
Und das Vertrauen in mich, in meine Kinder und in das Leben verabschiedet sich.
Mal melodramatisch.
Mal leise.

Manchmal merke ich erst an diesem Druck im Herz, dass da was fehlt. Oder was Neues dazu gekommen ist. Angst. Die sich einnistet und sich ausbreitet. So sehr, dass sie bis in den Hals und Tränen in die Augen drückt. Egal, wie oft ich schlucke. Egal, wie oft ich die Augen zusammenpresse. Sie bleibt.

Manchmal ist es nicht das Tun. Sind es nicht die Emotionen, die langen Nächte, die noch längeren Tage. Manchmal ist es das Zurückerobern des Glaubens an mich selber und meine Kinder, das mich am meisten Kraft kostet. Dass ich das Vertrauen in uns in meine Hände nehme und es hochhalte. Es über unsere Zukunft halte und ausspreche, dass Gutes kommt. Und wenn nicht, mit allem, was wird, immer auch alles kommt, was wir brauchen.

Dann lasse ich die Angst zu. Lasse sie hochkommen, lasse sie rauskommen und halte weinend aber entschlossen mein Vertrauen hoch. Spreche unter Tränen meinen Kindern zu, dass sie gut genug sind. Dass sie geliebt sind. Spreche unter Tränen mir selber zu, dass ich gut genug bin. Dass ich liebenswert bin.

Und irgendwann ist sie ausgeweint. Die Angst. Ist da nur noch Raum, in den ich atmen kann.
Den ich auffüllen kann mit Glauben an mich und an uns. Der sich anfühlt wie Wiese. Weich und wunderbar. Gangbar. Nicht nur das. Schön. Er fühlt sich schön an. Als ob wir geniessen könnten.

Manchmal, wenn der Raum offen ist, das Vertrauen ausgesprochen, geniesse ich. Trotz des Tuns, der Emotionen, der langen Nächte und noch längeren Tage.

(Manchmal auch gerade deswegen.)

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