Was ich jungen Müttern gerne sagen möchte

Drei Kinder, drei Schwiegerkinder, zwei Enkelkinder. Nach über dreissig Jahren Familienarbeit ist dies mein (vorläufiger) Abschluss-Post zum Thema Mutterschaft. Die nicht komplette Zusammenfassung vieler herrlicher und schwerer Momente. Nicht voraussehbare Probleme wie eine Hörbehinderung, ein ADHS, eine Laktoseintoleranz, eine Polyallergie und Legasthenie trugen dazu bei. Sorgsam aufgelistet, unvollständig, die Folge meines Erlebens.

Die du noch mittendrin stehst – mach’s gut, du schaffst das!

Merke:

  • Eröffne ein Sparkonto. Spare fürs Alter. Es kommt rasend schnell.
  • Man kann nicht alles gleichzeitig haben.
  • Weniger ist manchmal mehr. Man muss nicht alles können oder machen.
  • Es gibt Tricks, die gekaufte Kuchen selbstgebacken aussehen lassen.
  • Weihnachtsgeschenke kann man schon im Januar kaufen oder basteln.
  • Organisiere Unterstützung, bevor eine schwierige Situation dich bodigt.
  • Halte dich fern von toxischen Perfektions-Super-Müttern.
  • Mach Urlaub ohne Kinder. Drei Tage ohne sie überlebt man.
  • Vergleiche weder deinen Haushalt noch die Familie mit andern. Ihr seid einzigartig.
  • Rechtfertige dich nicht für die Art, wie du lebst. Deine Lebensweise geht nur dich und deinen Partner etwas an. Welches Modell du auch wählst, irgendjemand wird sowieso immer meckern.
  • Dein Partner kann nicht wie du vier Dinge gleichzeitig tun. Er kann nicht mental loaden, aber die Reifen an deinem Wagen wechseln. Er hat mehr Muskeln. Nutze das.
  • Du bist nicht allein für alles verantwortlich. Dein Partner ist auch zur Hälfte zuständig.
  • Männer sehen Brüste und Po. Keine schweren Wäschekörbe, Einkaufstaschen, Müllsäcke oder Staub. Male Brüste auf den Müllsack.
  • Sei selbstbewusst. Mit der Geburt deiner Kinder ist dein IQ nicht auf null gesunken.
  • Wehre dich vor übergriffigen Leuten, Hebammen, Ärzten, was auch immer.
  • Der Ausruf «Das kannst du nicht!» sollte für dich tabu sein.
  • Binde die Kinder schon früh in die Hausarbeit ein. Das macht selbstsicher, selbstständig, lebensfähig. Sie sind von Gesetzes wegen sowieso verpflichtet, im Haushalt mitzuhelfen.
  • Schaffe Erinnerungen wie liebe Worte, gemeinsame Erlebnisse, Lob, Anerkennung, gegenseitigen Respekt und Wertschätzung. Nicht aber an ständigen Streit und die Nörgeleien.
  • Deine Kinder können zu andern gemein sein. Das kann weh tun.
  • Entschuldige dich bei deinem Nachwuchs, wenn du etwas verbockt hast.
  • Bereits bevor Kinder hässliche Pickel kriegen und dich nervig finden, wollen sie immer wieder hören, dass man sie liebt.
  • Sei allgemein wertschätzend, respektvoll und positiv. Jammern macht alles schlimmer.
  • Versuche mit den Verwandten und deiner Schwiegermutter gut auszukommen. In wenigen Jahren wirst du selbst Schwiegermama sein. Wie möchtest du dann, dass dich die Schwiegertochter behandelt? Bitte die deine auch mal um Rat oder danke ihr für einen Tipp. Das wirkt Wunder.
  • Kinder lieben es, wenn sie viele Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen haben, und man gut miteinander klarkommt. Ein guter Familienverband und schöne gemeinsame Erlebnisse schaffen Sicherheit und Geborgenheit.
  • Sprich vor den Kindern nicht ätzend über Verwandte, Freunde, Nachbarn, LehrerInnen.
  • Die schönste Zeit des Mutterlebens ist die Vorpubertät. Mit Wehmut wirst du dich später an diese Phase erinnern, und nicht an die Unordnung, die kantigen Legosteine oder die schmutzigen Stiefel.
  • Bereits Teenager möchten spätestens jetzt respektvoll wie Erwachsene behandelt werden.
  • Man darf auch mal die Kinder um ihre Meinung fragen.
  • Suche einen guten Job, bevor die Kids das Haus endgültig verlassen.
  • Mach einen Ehe- und Erbvertrag, sobald alle Kinder volljährig sind. Bevor sie Partner haben. Nimm die Klausel rein, die sie bevollmächtigt, für dich und deinen Partner zu handeln, wenn ihr nicht mehr klar im Kopf seid.
  • Frag die Kinder, welche Gegenstände sie später gerne erben möchten und lege das handschriftlich fest.
  • Vergiss nicht, den Vorsorgeauftrag zu machen.
  • Sag auch den erwachsenen Kindern immer wieder, dass du sie magst und sie mit ihren Sorgen bei dir immer eine offene Türe finden werden.
  • Vergiss nicht, täglich für deine Kinder zu beten und sie zu segnen.
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