Erstmals erschienen am 11. Januar 2019
Das neue Jahr begann wie das alte. Ungefähr um 6.30 Uhr nach einer durchwachten Nacht. Nicht durchwacht wegen allfälliger Partyallüren. Höchstens sonstiger Allüren, wie das halt so ist bei Kleinkindern.
Meine Silvesterlaune, bereits seit mehreren Jahren nicht mehr so ganz auf der Höhe, erlitt in diesem Jahr totalen Schiffbruch. Was sich für mein altes Ich schlimmer anhört, als es tatsächlich ist. Wer will schon nach Mitternacht ins Bett, wenn um 01.00 Uhr der Morgen beginnt? Äbe.
Nicht mal mehr zum vereinbarten Raclette nach Feierabend konnten wir uns aufraffen, weil wir den ganzen Tag schon wie Könige gegessen hatten. Weshalb der Abend seinen Programmpunkt verlor und entsprechend kürzer ausfiel als gedacht. Worüber alle Beteiligten dankbar waren. Und den Übergang mehrheitlich verschliefen (wären da nicht diese blöden Raketen gewesen, die pünktlich zum Jahresbeginn so ausdauernd knallten, als wollten sie auch das tiefschlafendste aller Kinder in den Wachzustand zurückholen. Danke!).
Auch besinnliche Gedanken blieben für einmal aus. Fragen wie: «Was hatte das 2018 Gutes für uns bereit?» #thankful oder «Was erwartest du vom neuen Jahr?» #gutevorsätze wurden nicht gestellt. Höchstens auf den sozialen Medien diskutiert und darüber lamentiert. Und ich?
Ich bin irgendwie stehen geblieben.
Zwischen 2018 und 2019. Eben war noch Weihnachten. Dann schon die Tischbombe gezündet. Dann schon eine, fast zwei Wochen des frischgebackenen Jahres durch. Einfach so.
Ich habe keine Zeit für philosophische Gedanken. Das Leben hat mich im Griff. Ein Tag reiht sich an den anderen und alle haben sie eines gemeinsam: Den Alltag.
Egal, ob da eine 18 oder 19 hintendran steht: Ich stehe auf, ziehe Kinder an, streiche Brötchen, räume die Küche auf, wickle, tröste, unterhalte, halte aus, koche, organisiere. Jeden. Einzelnen. Tag.
Wie kann aus solchen Tagen eine Woche werden? Die sich anfühlt, als wäre sie ein Tag. Und daraus ein Jahr. So mir nichts, dir nichts. Ein ganzes Jahr. Das trotz so vielen unspektakulären Alltagen so voller Erinnerungen ist. Die man eigentlich gerne bei sich behalten hätte, und nicht zurücklassen möchte, mit einer Jahreszahl versehen im Lebensarchiv.
«Weisst du noch, als wir…?»
Nein, vieles weiss ich nicht mehr.
Bei manchem bin ich froh, ist es vorbei.
Doch die guten Erlebnisse, das Glück, reiht sich auf wie Perlen auf einer Schnur. Eine Kette von Ereignissen, die ich trage und die sich anfühlt, als wären sie erst gestern gewesen. Und nur die Jahreszahl dahinter weist drauf hin, dass vieles von dem, was mich noch heute glücklich macht, bereits Geschichte ist.
Und so freue ich mich (oder auch nicht) auf weitere Alltage. Auf die vier Eckzähne und die vier hinteren Backenzähne, die als klare Highlights bereits gesetzt sind. Auf den Geburtstag von K2, der das Ende des offiziellen Trotzalters markiert. Auf die hoffentlich einsetzende Fähigkeit von K3, Gefahren realistischer abzuschätzen und sich besser vor sich selber zu schützen. Auf die anstehenden Skiferien als Familie (haha. Aber mol im Fall!). Auf grossartige Highlights bei Mamas Unplugged (ohhh, ihr dürft ja sooo gespannt sein). Auf die erste Blog-Serie, welche nächste Woche startet. Und auf viele weitere Perlen, die sich hoffentlich auch in diesem Jahr auf die Kette reihen werden.
Bild: Jason Leung Unsplash
Hat nicht nur den Master in Psychologie. Sondern ist auch Master im Desaster, was ihr als Aufsichtsperson von vier Kindern sehr gelegen kommt. War mal Journalistin in Zürich, jetzt ist sie freischaffende Mutter in Bern.
Hey, schön geschrieben
Wir haben doch jetzt 2020 und nicht mehr den Übergang 2018/2019 wie auf dem Blogeintrag „Unplugged ins neue Jahr“. Oder ist das extra so geschrieben? Mamaleben eben;-) Liebe Grüsse
Liebe Fabienne, ist eben ein ‚Archivbeitrag‘ 🙂 steht ganz zuoberst, dass er erstmals vor einem Jahr bei uns erschienen ist. Drum die ‚falschen‘ Zahlen.. aber inhaltlich ist er halt einmal mehr wieder aktuell.