Tipps für Skiferien mit Kindern

Eltern wissen: Aktivitäten mit Kindern sind immer eine Frage der Vorbereitung und «des Loslassens». So auch Skiferien mit Kleinkindern. Tipps und Tricks für Skiferien mit Kindern sollte man sich im Vorfeld unbedingt einholen. Die haben wir hier für euch!

Seit mehreren Jahren gehen wir mit unseren Kindern in die Skiferien. Mittlerweile sind wir zu sechst. Letztes Jahr zog es uns nach Nendaz im Kanton Wallis – das jüngste Kind etwas mehr als zwei Jahre alt. Und wir mussten einmal mehr feststellen, was wir eigentlich schon wussten: Skiferien sind die Königsdisziplin der Familienferien.

Das Tagesziel lautet nicht: Gemütlich zusammen Zeit verbringen. Sondern: Bringe deinen Kindern Skifahren bei, ohne dass sie sich ein Bein brechen und wenn möglich Spass dabei haben.

Skifahrer-Pause in der Sonne von Nendaz

Eines steht fest: Wer gewisse Tipps für Skiferien mit Kleinkindern beachtet, kann diese intensive Zeit als Familie definitiv mehr geniessen. Und – so sagt man uns immer wieder – in ein paar Jahren hat sich der ganze Aufwand gelohnt!

Wir haben für euch unsere besten Tipps und dazu weitere gesammelte Weisheiten für «entspannte und erfolgreiche» Skiferien mit kleineren Kindern zusammengestellt. Tipps zum Skigebiet Nendaz findet ihr HIER.

Tipp 1: Skischrank mieten

In den ersten zwei Skiferien wussten wir nicht, dass man an vielen Tal-/Bergstationen oder den Sportgeschäften drumrum Skischränke mieten kann. Klingt banal, als Erwachsener habe ich das nie gebraucht. Aber es ist definitiv zu empfehlen! Die Schlepperei, welche oft die Motivation der Kinder am Skifahren bereits vor dem Betreten der Piste vermindern kann, entfällt. Da die Schränke gelüftet und beheizt sind, zieht man am Morgen getrocknete und vorgewärmte Skischuhe direkt an der Station an – auch für die Eltern angenehm.

Falls es keine Skischränke geben sollte, kann man immer noch an der Berg- oder Talstation fragen, ob man zumindest die Ski der Kinder deponieren darf (durften wir auch schon so handhaben).

Hier drin befindet sich die Skiausrüstung von insgesamt sieben Personen. Wer das Auto für Skiferien beladen kann, schafft auch den Skischrank 😉

Tipp 2: Gute Lage der Ferienwohnung

Ein wichtiger Faktor für entspannte Familienferien im Schnee: die Unterkunft. Bei unseren ersten Skiferien als Familie starteten wir wegen Wetterpech unsere Skiferien im Grünen, das nächste Skigebiet war rund dreissig Minuten Autofahrt entfernt. Wer die Skiferien mit einer Schnupperlehre als Logistiker verbinden möchte, kann das damit tun. Diese Erfahrung brachte uns zur Überzeugung: Wohnsitz während der Skiferien in Fussdistanz zur Piste oder Talstation. Alternativ den Bus vor der Haustüre. Sonst wird es sofort aufwändig.

Kurze Wege bei kurzen Beinchen sind Gold wert. Wenn es preislich drin liegt, ist eine Wohnung in Gehdistanz zur Piste (oder auch Talstation) hilfreich.

Tipp 3: Wählt eine wohnliche Unterkunft für Skiferien

Gerade mit kleineren Kindern bleibt man selten den ganzen Tag auf der Piste. Daher schaut darauf, dass ihr euch in der Wohnung oder dem Ferienhaus als Familie wohl fühlt.

Lieblingsplatz in der Ferienwohnung in Nendaz

Genügend Platz und Zimmer, wenn möglich ausgerüstet mit allem, was man als Familie mit Kleinkindern braucht. Die Agenturen, welche die Unterkünfte vermieten, helfen gerne, wenn man sie anfragt. Häufig lassen sich Hochstuhl, Kinderbettchen, sogar Schlitten und Wandertragen vor Ort mieten. Ein Telefon im Vorfeld, um die Lage kurz mündlich abzuklären, lohnt sich.

Tipp 4: Die Wahl des Skigebiets

(Klein-)Kinder legen keinen grossen Wert auf Anzahl Pistenkilometer, beheizte Sessellifte, grosszügige Freestyleparks oder attraktive Après-Ski-Bars. Für Kinder (und damit automatisch auch für die Eltern) wichtig: Wann kommt der Snowli (Maskottchen der Skischule), hat es im Kinderland eine Hüpfburg, gibt es im Restaurant Pommes Frites?

Essen mit Aussicht – wobei ‘Aussicht’ für die Kinder in Form vom Pommesteller daherkommt…

Für die Eltern wichtig: Wo ist die Toilette (20m oder 300m vom Kinderlift entfernt)? Gibt es einen Picknick-Raum? Wie gestalten sich die Billettpreise (gibt es günstige Einzelfahrten, Stundenkarten, sonstige Familienangebote)?
Wir haben auch gemerkt, dass es wichtig ist, ob der Skiort auf Familien ausgerichtet ist oder nicht. Will heissen: Ist das Personal der Bergbahnen, der Restaurants, der Skischule, etc. geschult, mit Familien zuvorkommend zu interagieren? Im ganzen Stress kann eine freundliche und hilfsbereite Bedienung am Skilift oder im Bergrestaurant Balsam sein. Am besten auf der Webseite des Skiortes schauen, was zur Familientauglichkeit steht und dann die Rezensionen checken. Ist keine Garantie, aber zumindest ein Hinweis.

Tipp 6: Skiunterricht: Wer bringt den Kindern das Skifahren bei?

Skischule ja oder nein? Eine globale Empfehlung gibt es dazu nicht, da sehr vom Kind abhängig ist, ob und wie viel es davon profitiert. Wenn alles passt, sind Skischulen die perfekte Gelegenheit, Skifahren zu lernen und die Eltern können in dieser Zeit selber fahren gehen oder mit den kleineren Kindern Zeit verbringen.

Highlight Snowli – und die Frage, ob Skiunterricht ja oder nein?
Aktuell Unterricht durch mitrennende oder hinterher schlitternde Eltern…

Wir haben nach zwei weniger guten Skischul-Saisons zwischendurch eine Privatstunde mit Skilehrer gebucht (bezahlbar). Anweisungen von einer externen Person werden besser befolgt als von den Eltern.
Eine wichtige Erkenntnis war zudem: Der motiviertere und «bessere» Skifahrer der Eltern ist nicht automatisch der geeignetere Skilehrer für die eigenen Kinder. Bei uns hat die Mama die ersten Schritte der Kids auf den Skis betreut. Sobald sie dann sicherer waren, habe ich als Papa übernehmen «dürfen». Teamwork ist sowieso das A und O in den Skiferien.

Tipp 7: Liebe Papas: Nicht vergleichen!

Als passionierter Skifahrer ist es mir ein Anliegen, dass meine Kinder gut Skifahren können. Während der ersten Skiferien musste ich lernen, dass diese leicht ambitionierten Ansichten für das allgemeine Familienklima nicht förderlich sind.

Auch der Vergleich mit anderen Familien, deren Kinder nach drei Tagen die schwarze Piste parallel geschwungen runtersausen, bringt nichts. Jedes Kind (und damit auch jede Familie) hat sein eigenes Tempo, wie es neue Sachen angeht. Skifahren ist eines der vielen neuen Dinge, die Kinder lernen dürfen – und man muss es im grösseren Zusammenhang sehen.

Tipp 8: Spassfaktor nicht vergessen

In Kombination mit Tipp Nr. 7 gilt es, den Spassfaktor in den Vordergrund stellen. Alternativen zum Nonstop-Skifahren (wir haben sie inzwischen zu Schneeferien Fokus Ski umbenannt) gibt es ja genug: Schneeballschlachten, Hallenbad, Sporthalle, Schlitteln, Schneepickinick, Schlittschuhlaufen, Langlaufen (zumindest theoretische Möglichkeit), Iglu bauen, Bob-Bahnen bauen (mit diesen kleinen Swiss-Bob-Spielzeugen), Schneepersonen bauen, etc.

Ausflug auf den Mont-Fort – zumindest fast. Wegen schlechtem Timing hat’s “nur” bis 335 Meter untendran gereicht; aber das war auch so ein Highlight!
Nicht ganz auf dem Gipfel, aber unser Zvieri auf Col des Gentianes haben wir (mit bester Aussicht) genossen.

Tipp 9: Skiferien mit Kleinkindern: nicht alleine

Wir hatten hin und wieder die Gelegenheit, bei den Skiferien externe Personen als Gäste dabei zu haben (z.B. Gotti). Für die Gäste eine tolle Gelegenheit, mit den Kindern etwas nicht Alltägliches zu erleben. Für die Eltern die Gelegenheit, gemeinsam ein paar Kurven zu ziehen.

Wer also kann, sollte in den Skiferien für ein oder zwei Tage Gäste einladen, die mit den Kindern etwas unternehmen. Wirkt gemäss unseren Erfahrungen entspannend.

Tipp 10: Die Basics für die Piste

Im Stress und in der Hektik können schnell mal die Basics vergessen gehen:

  • Gutes Frühstück ist wichtig
  • Essen und Trinken für die Piste nicht vergessen und griffbereit halten, inkl. Goodies wie Gummibärli.
  • Kind immer aufs Klo schicken, bevor man sie anzieht.
  • Kinder immer zuerst anziehen, bevor man sich selber anzieht.
  • Wickelsachen und allenfalls Ersatzwäsche nicht vergessen. Wir hatten schon mal das Vergnügen auf 2’500 M.ü.M., unser Improvisationstalent aufgrund eines «Vorfalles» unter Beweis zu stellen (das willst du nicht erleben).
  • Sicherstellen, dass die Skiausrüstung am Abend trocknen kann – der nächste Tag wird es dir danken.
  • Notfallset mitnehmen: geladenes Natel, kleine Apotheke, Taschentücher und Sackmesser.
Diese Kissen (siehe Tipps unterhalb): Unbedingt eins davon kapern…
Weitere Abwandlung der Kissen-Nutz-Form für eine kurze Pause.

Weitere wichtige Tipps für Familien-Skiferien:

  • Skifahren ist toll, aber nicht lebenswichtig.
  • Schneeschaufeln, Schlitten und Spielzeugbob-/fahrzeug einpacken.
  • Skischuhe nur zum Fahren benutzen, ansonsten den Kindern normale Schneeschuhe anziehen (alles in einer IKEA-Tasche herumschleppen, da passen zu Not sogar Kinderski rein).
  • Skilehrern auf der Piste gute Tricks abschauen.
  • Gurt fürs erste Alleine-Fahren kaufen (skilernhilfe.com).
  • Handy für grössere Kinder ist von Vorteil.
  • In den Schulferien Skischule vorreservieren, damit die Kinder einen garantierten Platz haben.
  • Mit Baby: Kinderwagen ins Skigebiet mitnehmen (man kann dafür auch Kufen mieten). So hat man Gepäckablage, Baby sicher versorgt, es kann darin schlafen und man hat den Körper frei für Einsätze aller Art (weil, man schwitzt und schleppt schon ohne Baby genug).
  • In gewissen Restaurants oder Pistenbars gibt es diese überdimensionierten Kissen. Bereits bei Ankunft eins davon besetzen – sind super für müde Kinder oder deren Mittagsschlaf.
  • Alternativ: Morgens auf die Piste, den Mittag(sschlaf) in der Ferienwohnung verbringen (und einer der Eltern geht Skifahren), danach kleinen Nachmittagsausflug und so den Rhythmus von Zuhause beibehalten. Schont Kräfte und Nerven.
  • Auch mitpacken für die Zeit neben der Piste: Büechli, Autos, Spiele, Puzzles.
Bei uns waren sie ganz hoch im Kurs: Bücher, die wir am Tag vorher noch in der Bibliothek ausgeliehen haben.

Wir hoffen, euch mit unseren eigenen Erfahrungen ein paar Inputs geben zu können und wünschen euch tolle Sportferien.

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