Nendaz – Skiferien mit kleinen Kindern

Dieser Artikel ist eine Zusammenarbeit mit Nendaz Tourisme

Skiferien mit Kindern sind praktisch in der Schweizer DNA verankert. Gefühlt können alle skifahren und alle über Pistenerlebnisse als Kind berichten.

Entsprechend fühlen wir uns leicht verpflichtet, unseren Kindern die Basisfertigkeiten des Skifahrens beizubringen. Mit dem Ziel, irgendwann in der Lage zu sein, als ganze Familie die Pisten runter zu brettern.

Nendaz it is. Hier soll endlich der Durchbruch passieren.

Bereits zwei Saisons haben wir versucht, den Kindern mehr als das Stemmbögelen beizubringen. Mässig erfolgreich.

Unser Ziel haben wir diesmal klein gesteckt. Tägliche Teilnahme an der Skischule wär super. Am Ferienende in der Lage sein, einen Hügel mit Skiern zu befahren, grossartig. Zudem wollen wir euch – falls ihr das Skigebiet 4 Vallées im Wallis ins Auge fasst – einen Überblick über die Möglichkeiten für Skiferien mit kleinen Kindern in Nendaz geben. Denn: Das Dorf als Basis für Skiferien eignet sich super für Familien wie wir, mit Kindern zwischen 0 und 6 Jahre alt.

Skigebiet Nendaz (VS): Näda, Nanda oder Noda?

Über die Aussprache der Walliser Ortschaft scheiden sich familienintern die Geister. Näda? Nanda? Wer auch immer richtig liegt – so viel ist klar: Nendaz ist französisch angehaucht. Aber keine Angst: Auch Deutschschweizer können sich hier verständigen.

Ein ‘Bonjour’, hübsch von oben nach unten auf der Tonleiter betont und alles weitere ergibt sich im fröhlichen Turmbau-zu-Babel-Franz-Deutsch-Mischmasch von alleine.

Nendaz gehört zum Skigebiet 4 Vallées im Wallis. Ein Skigebiet über mehrere Gipfel und Täler. Beliebig erweiterbar was Höhenmeter angeht. Alle Angebote von Buckelpiste, Schlittelpiste und sonstige Wintersport-Möglichkeiten sind vorhanden.

Mit kleinen Kindern kann man dieses Angebot natürlich nicht ausschöpfen. Wir verweilten in den sieben Tagen hübsch rund um die Gondelstation ‘Le Tracouet’. Nendaz selbst hat alles, was man mit kleinen Kindern benötigt, sogar einen Anfängerhügel fürs Skifahren (sh. «Tapis magique»).

Und einmal hat’s in der Ferienwoche für den skibegeisterten Papa sogar bis auf 3300m gereicht. Auf dem Mont Fort gibt’s grossartigen Ausblick, bis zu 40% Gefälle, unpräparierbare Piste. Kurz: Ein stotziges Abenteuer.
Le Tracouet – rund um die Bergstation

Unsere Erinnerungen an die Bergstation, 2200m, von der aus man in das gesamte Skigebiet der «4 Vallées» gelangen kann, sind zwiegeteilt.

Die Bergstation mit dem Zauberteppich, der auch Spaziergänger und Familien mit Gepäck ohne Schwitzen wieder zurück zur Gondel befördert.

Gleich beim Ausstieg aus der Gondel befindet sich ein Restaurant mit Terrasse, etwas Aussicht und Pausenraum sowie sanitären Anlagen. Praktisch, um eine Pause zu machen oder fürs Mittagessen. Hübsch ist anders.

Bleibende Erinnerung hier: Der Ort, an dem wir das Kleinkind wickeln und feststellen mussten, dass wir KEINE Ersatzwindeln eingepackt hatten.

Und das, obwohl wir geplant hatten, den ganzen Tag oben zu verbringen. Mann klapperte vergeblich das Restaurant nach Leuten mit Kleinkindern und potenziellen Windelvorräten ab. So dass das Kleinkind kurzfristig zum Klogänger befördert wurde.

Denn: Das Wetter war grossartig.

Über eine Treppe gelangt man von der Gondelstation hinab zu den Kinderpisten und einer kleinen Pistenbeiz (viel hübscher), wo auch ein Tube-Karussell für die Kinder steht. Hier lässt es sich verweilen. Eltern wie Kinder können von da aus auf die längeren und kürzeren Pisten oder ins Kinderland. Perfekt geeignet für Anfänger und übersichtlich. Die Steigung retour zur Gondelstation bewältigt man via Zauberteppich.

Ein Highlight für die Kleinen – und die Grossen, die daneben in Ruhe etwas trinken können.

Erinnerung hier: Ein idealer Ort um den Tag zu verbringen.

Auch wenn wir gefühlt alle fünf Minuten nachgefragt haben, ob der beförderte Klogänger nun aufs WC müsse oder nicht. Mit dem Kinderwagen ist die Treppe hinab zum Plateau um den gefrorenen See eher schwierig zu bewältigen.

Der Klogänger erinnerte sich glücklicherweise erst in der Gondel retour daran, doch ein Windelkind zu sein. Einmal Skidress waschen und einmal mehr der Hinweis: Skiferien mit kleinen Kindern NUR mit Waschmaschine!

Abwechslung zum Skifahren rund um Le Tracouet

Zur Abwechslung kann man von Nendaz nach Siviez fahren (kostenloser ÖV), dauert rund fünfzehn Minuten. Siviez ist mitten im Skigebiet und somit gut angebunden. Für Familien ist die Piste «Tortin» sehr gut geeignet. Eine Blaue Piste, für fortgeschrittene Anfänger gut geeignet. Selbstverständlich kann man das Level erhöhen und von Siviez aus auch rote und schwarze Pisten runtersausen.

Von Siviez aus gelangt man zudem über den «col des gentianes» auf den Mont Fort, der auf 3’330 m.ü.m. liegt und sowas wie den Magnet der «Les 4 Vallées» symbolisiert. Die Aussicht vom Mont Fort ist grandios. Wer will kann auch ein Fondus auf der Aussichtsplattform geniessen (eher ein Touri-Ding, aber irgendwie doch nice).

Nendaz – Skifahren im Dorf «Tapis magique»

Gerade mit Kleinkind und Baby ist es zuweilen einfacher, einen Tag im Dorf zu verbringen. Wer trotzdem nicht auf Skiübungen verzichten möchte oder mit den Kindern Schlitteln gehen will, findet am ‘Dorfhügel’ – westlich gelegen – die perfekte Infrastruktur. Der Tapis magique, auch Zauberteppich genannt, ein Rollband, welches einen den Hügel hinauf befördert. Dort können sich die Kinder mit Bobs und Skis austoben. Das Angebot ist für Kinder, die mit dem Skifahren starten. Eine super Gelegenheit nach der Mittagspause dort mit den Grossen zu «Böbble» und mit den kleinen erste Schwünge zu üben. Der Tapis Magique ist gut besucht. Er ist kostenlos und die Anlage wird von Mitarbeitern von Telenendaz betreut (Sicherheit ist gewährleistet).

Erste Skifahrversuche für K3 – topmotiviert. Die praktische Skilernhilfe könnt ihr übrigens im Shop von Any Working Mom kaufen.

 

Gleich daneben befindet sich ein Spielplatz – hält auch im Schnee, was Spielplätze versprechen. Gäbiger und spassiger Zeitvertrieb für die Kinder.

Organisation rund ums Skifahren

Mit Kindern will Skifahren gut organisiert sein. Ansonsten schleppt man sich regelrecht in Grund und Boden – ja, ich weiss, wovon ich spreche… entsprechendes Bild folgt…

Skimiete vor Ort

Wir haben alles Skizubehör gleich vor Ort gemietet. Und würden dieses Vorgehen empfehlen – sicher auch, weil wir super Erfahrungen mit dem Skigeschäft Premier Alpine Centre vor Ort gemacht haben.

Toller Service, unkompliziert und familienfreundlich. Wer hier mietet, kann alle Skiutensilien in einer extra Ablage deponieren, jederzeit abholen und wieder deponieren. Mein persönlicher Deponier-Rekord waren 2 Paar Kinderski, einmal meine Ski, einmal meine Skischuhe und gemeinsam mit den drei kleinen Kindern. Call me Wonderwoman.

Ein bisschen Unplugged aus den Skiferien. Die ‘Sher-Ma’ – aka Sherpa Schleppermama…

Gut zu wissen: Mittels Lift erreicht man vom Geschäft aus die Talstation im Nu. Patrick und seine Mitarbeiter verraten zudem gerne Insidertipps bezüglich Pisten und Restaurants.

Ein grosszügiger ‘Umzieh’- oder besser ‘Umrüst’-Raum im Skigeschäft.
Praktisch: Im eigenen Abteil kann man alle Skiutensilien deponieren und jederzeit holen. Toller Service.
Skischule vor Ort

Das Skischulbüro ist zentral im Dorf gelegen. Die Kinder sind schon angemeldet und werden gemäss der Stärkeklassen der Swiss Snowsports Association eingeteilt. Treffpunkt fürs Skifahren ist die Bergstation Le Tracouet. Wir erlebten den Unterricht professionell und – wichtig für uns mit den Kindern – sehr flexibel.

Motivation Skilehrer: Top. Motivation Kind: nuja…
Top-Motivator an Tag drei: Kinderliebling Snowli. «Weisch Mama, der kann nicht sprechen, dem sein Mund ist zugenäht.»
Zum Schluss gab es Büechli und Abzeichen und einmal superstolze Kinder.
Familienfoto mit Snowli und Skilehrer. Skischule, ja oder nein? Wir finden: Weder sich noch den Kindern Stress machen. Wenn es passt: Super. Wenn die Kinder nicht eine ganze Woche lang 2-3 Stunden mit der Skiklasse auf den Skiern stehen mögen, reicht vielleicht auch mal eine einzelne Privatstunde für die Familie.

Alternativen zum Skifahren

Skimüde Kinder, schlechtes Wetter oder schlicht die Lust, etwas anderes zu entdecken als weisse Pisten? Wir haben zwei tolle Alternativen getestet – von denen eine auch schlechtwettertauglich ist.

Schatzsuche in Nendaz

Erst zur Schönwettervariante: Dem nicht ganz so klassischen Spaziergang.

Das Toursimusbüro bietet zwei Schatzsuchen im Dorf an, welche als Rundweg konzipiert sind. Wir haben uns für den Skulpturenweg entschieden. Anleitung und den Plan dafür gibt’s beim Tourismusbüro (Tipp: Öffnungszeiten checken, die Walliser machen Mittagspause).

Die Schatzsuche kann selbstständig und jederzeit gemacht werden. Der Weg ist ausgeschildert, wenn auch nicht übermässig klar gekennzeichnet. Unterwegs befinden sich immer wieder Holzskulpturen von Tieren, dazu verschiedene Rätsel. Die Kinder fanden die Schatzsuche super, die Tiere sind imposant platziert, die Rätsel kindertauglich. Unterwegs waren wir mit K4 im Kinderwagen – keine gute Idee, wenn’s Schnee und Eis hat. Zudem kann es vorkommen, dass einige Rätsel zugeschneit sind…

 

War wirklich schön, mal einfach durch die Landschaft zu gehen, den Blick auf Schnee und Berge zu geniessen und Zeit als ganze Familie zu verbringen.
Zu entdecken gab es nicht nur Skulpturen, sondern auch schöne Natur wie dieser zugefrorene Bach – einfach die Idee, den Kinderwagen zu benutzen, war etwas abenteuerlich, aber machbar.

Im Tourismusbüro erhält man für das ausgefüllte Rätselblatt den Schatz. Leider war das Büro da zu und wir mussten just an diesem Tag die Heimreise antreten. Den Schatz bekamen wir somit nie zu sehen…

Spa des Bisses

Das Spa des Bisses war definitiv ein Highlight unserer Skiferien mit Kindern. Es befindet sich im Vier-Stern-Hotel «Nendaz 4 Vallées».

Doch von den vier Sternen sollen Familien sich nicht abschrecken lassen.

Im unteren Bereich befinden sich Sauna, Dampfbäder, Ruheräume… dieses Angebot haben wir nur beim Vorbeigehen gesehen. Im oberen Bereich – und das ist wirklich cool – befindet sich eine Art Kinderspielecke, welche mittels Glas vom übrigen Wellnessbereich abgetrennt ist. Piratenschiffe schwimmen umher, eine Rutschbahn und ein Plantschbecken. Auch Bausteine ausserhalb des Wasserbeckens liegen zum Spielen bereit.

Die abgetrennte Kinderecke sorgt für ganz viel Entspannung bei den Eltern. Weil die Kinder nicht stören. Und weil die Kinder sich sehr gut beschäftigen können.
Der ‘eher Erwachsenen Bereich’.

Im offiziellen Bereich befindet sich das grosse Schwimmbecken, welches nach draussen offen ist und als Infinity-Pool konzipiert Schwimmen mit Sicht auf die Berge ermöglicht. Das Becken selbst hat Sprudelecken, einen Wasserfall und einen Fluss-Bereich. Fanden alle top. Im Nu waren zwei Stunden vorbei.

Berge und warmes Wasser – die ultimative Kombi. Insbesondere nach einer Woche Skifahren

Das Spa ist nicht beaufsichtigt, volle Verantwortung bei den Eltern. Kleinkinder müssen Badewindeln anziehen. Bis 19.00 Uhr sind Kinder unter 16 Jahren willkommen. Diese Regelung plus der lärmabgeschirmte Kinderbereich helfen, dass man auch mit Kindern entspannt geniesst. Da lohnt sich auch der Eintrittspreis – auch wenn das Angebot nicht vollends ausgeschöpft werden kann, wenn man mit kleinen Kindern unterwegs ist.

Praktische Insidertipps zum Schluss

  • Bei der Swisscom-Antenne kann man parken und rund fünf Minuten hinaufspazieren und schon hat man einen fantastischen Ausblick auf die untergehende Sonne – und die Kinder können derweil im Schnee toben. Merci für diesen Tipp: Packedagain
  • Bestes Baguette bei der Bäckerei La Brioche, gleich bei der Talstation
  • Ein Zmittag im eher schicken, aber kinderfreundlichen Lokal Les Etagnes ist tolles Kontrastprogramm zur Bergbeiz, die Pommes-Portionen aber kleiner bemessen
  • zugeschneiter Spielplatz neben dem Tapis magique ist ebenfalls ein toller Zeitvertrieb
  • In Nendaz selbst hat es auch eine Eisbahn
  • Die Läden führen sehr viele lokale Produkte
  • Weitere Tipps rund ums Skifahren in den 4 Vallées findet ihr bei: Packedagain
Gefunden beim Grossverteiler in Nendaz: Babyfood für den Bergausflug – direkt aus der Region.

 

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