Mit Kindern entdecken: Kann man das Glück suchen und finden?

In Zusammenarbeit mit mit-kindern-lernen.ch

Ich hatte mir das ehrlich anders vorgestellt. Diese Unternehmung. Etwas abenteuerlicher sicher. Wie wir uns gemeinsam auf die Suche machen, die Kinder und ich. Auf die Suche nach dem Glück.

Ich war inspiriert. Denn wer Glücksmomente im Alltag findet, dem geht’s nicht nur emotional viel besser. Auch körperlich wirkt sich Glücklichsein aus. Das Buch «Jaron auf den Spuren des Glücks» von Stefanie Rietzler und Fabian Grolimund sollte uns dabei helfen. Eine Geschichte über Mut, Freundschaft, Selbstvertrauen, Mobbing und Achtsamkeit. Leicht zu lesen, kurzweilig, spannend. Und geschrieben mit dem Ziel, gemeinsam mit Kindern das kleine Glück im Alltag entdecken zu können. Herauszufinden, was einem gut tut. Ich hoffe, mein Text inspiriert euch ein wenig, euch ebenfalls mit euren Kindern auf Glücks-Expedition zu begeben. 

Immer wieder überraschen mich meine Kinder mit klugen und manchmal fast schon weisen Aussagen. Entsprechend gespannt bin ich auf unsere Runde am Esstisch.

«Kinder, lasst uns über Glück reden!», sage ich – fühle mich dabei wie die Leiterin einer Expedition. Was es ja auch ist. Eine Glücksexpedition nämlich.

Natürlich mache ich das nicht ohne Grund. Philosophische Trips als Familie sind auch bei uns nicht Alltag. Aber ich bin inspiriert. Überaus motiviert. Und erwarte einiges.

Das Versprechen liegt in der Luft, dass meine Kinder – im Begriffe zu Teenagern zu werden – ihr Unglück zwar vielleicht in uns Eltern sehen, ihr Glück aber ganz sicher immer wieder im Alltag finden lernen.

Denn regelmässig bewusst Freude zu empfinden, steigert erwiesenermassen die Resilienz, die Widerstandsfähigkeit, die uns Krisen und Stresssituationen besser meistern lässt. Und wenn ich meine Kinder dabei unterstützen kann, zu starken, zufriedenen Personen heranzuwachsen, dann tue ich es.

«Kinder, lasst uns über Glück reden!»

Was macht euch Freude, was macht euch glücklich?

Stille.

Trotz ihrer wirklich liebenswerten Bereitschaft zum Gespräch wissen meine drei Kinder nicht so richtig, was ich von ihnen wissen will. Erst nach etwas Überlegen kommen Antworten.

Bei einem meiner Kinder hüpft das Herz beim Gedanken an möglichst viel Geld. Es würde mir und sich selbst dann sämtliche Wünsche erfüllen. Ein anderes findet, dass es die besten Eltern der Welt habe, sei Glück. Und jetzt möchte es bitte am Tablet eine Folge seiner Lieblingsserie gucken.

Das dritte Kind nennt beim Gedanken an Glück als erstes «einen epischen Sieg beim Gamen erringen».

Mit leuchtenden Augen schauen sie mich an.

Ein Anfang. Ich frage nach, möchte es noch genauer wissen. Erhoffe mir insgeheim vielleicht noch eine Antwort, die mich zu verblüffen vermag.

«Kart fahren!» «Lego bauen!» «Etwas Feines essen!»
Das reicht fürs Erste und somit ist unsere Glücksexpedition für diesen Tag zu Ende.

Bei ihrer «Glücksforschung» im Buch von Rietzler & Grolimund finden die Schüler:innen in der Geschichte ihren ersten Begriff für ihr Glücksjournal mithilfe der Bärenmutter und eines frisch gebackenen Kuchens:

«Glück ist, wenn man etwas geniesst.»

Oh, ich sehe sie vor mir, die leuchtenden Augen meiner Kinder, wenn sie genüsslich in einen Berliner beissen.

Oder wie sie es geniessen, zusammen in ein Spiel einzutauchen, hoch bis in den Himmel zu schaukeln, sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen oder fasziniert dabei zuzugucken, wie ein grünblau glitzernder Käfer über den Waldboden krabbelt.

Bilder: Nadine Chaignat

Ich sehe ihre Glücksmomente, wenn sie sich derer selbst noch gar nicht bewusst sind.

Freude, Zufriedenheit, Achtsamkeit – Begriffe, die miteinander verschwimmen zu einem diffusen Gefühl dafür, was einem gut tut. Wie kuscheln und es bewusst geniessen.

«Glück ist, wenn man den Blick auf das Schöne und Gute lenkt und sich daran erfreut», steht im Glücksbuch, «sich jeden Tag die jeweils schönsten Momente notiert.»

Etwas, was ich schon seit Längerem versuche, mit den Kindern umzusetzen (mal mehr, mal weniger konsequent).

Jeden Abend frage ich meine Kinder nach ihrem schönsten Moment des Tages.

Dieses Ritual habe ich begonnen, als eines unserer Kinder mit schlechten Momenten so sehr haderte, dass es die guten nicht mehr sah.

Als Elternteil möchte man seine Kinder fröhlich erleben, glücklich und zufrieden, zumindest so im grossen Ganzen. Und sie genau darin unterstützen und bestärken.

Dieser Blick auf die schönen Erlebnisse hat nicht immer sofort funktioniert. Manchmal war es harzig, aber im Endeffekt haben wir diese intensive Phase überwunden.

Ich finde dies eine sehr schöne wie auch sinnvolle Art, dem Tag abschliessend etwas Gutes abzugewinnen, auch wenn – oder vielleicht gerade weil – er möglicherweise insgesamt nicht der beste aller Tage war.

Das heisst nicht, dass man immer alles positiv sehen muss. Auch Trauer und Wut dürfen Platz haben.

Ebensowenig kann man einfach ein Buch lesen und dann erwarten, plötzlich ein glücklicheres Leben zu führen.

Aber wir können lernen, Dinge bewusst zu geniessen und so mehr Freude in unserem Leben zu empfinden.

Darum die Glücksexpedition. Der Versuch, gemeinsam mit meinen Kindern dem Glück auf die Spur zu kommen. Herauszufinden, was uns gut tut. Denn wer sich nicht darauf achtet, verpasst viele kleine Alltagsglücke…

Ich habe die Expedition nicht aufgegeben. Jedoch beschlossen, sie etwas weniger direkt fortzuführen.

Indem wir uns zum Beispiel, sobald die Kinder von der Schule nach Hause kommen, mit ihnen bewusst etwas widmen, das uns Freude macht.

Wenn ich sie danach fragen werde, ahne ich schon, was sie tun möchten:

Einen leckeren Zvieri geniessen, mit Freunden gamen (hoffentlich mit einem epischen Sieg) und mit dem Nachbarsmädchen draussen spielen.
Und ich? Ich werde dann wohl eine heisse Tasse Kaffee und das herrliche Herbstwetter geniessen.

Mir bescherte alleine die Möglichkeit, mich offiziell mit einem noch unveröffentlichten Buch befassen zu dürfen, einen wahren Glücksmoment. Noch dazu von zwei Autor:innen, deren Kolumne ich im Elternmagazin Fritz+Fränzi seit Langem lese und schätze.

Das Ziel des Buches ist, gemeinsam mit Kindern das kleine Glück im Alltag zu entdecken, respektive herauszufinden, was einem gut tut. In eine spannende Geschichte verpackt entsteht ein Glücksjournal der Protagonisten, in dem sie all ihre Erkenntnisse notieren. Das Beste: Es ist dem Buch angehängt und bietet den Lesenden die Möglichkeit, diese «Glückslektionen» gleich selbst auszuprobieren.

Trotz der psychologischen Aspekte ist «Jaron auf den Spuren des Glücks» in erster Linie eine wunderbare, spannende Geschichte. Selbst wenn man sich nicht auf Spurensuche begeben will, so lässt es einen doch über alltägliche Glücksmomente nachdenken. Und auch wenn es offiziell ein Buch für Kinder im Alter von 8-12 Jahren ist, so konnte ich mich gut einfühlen und war am Ende der Geschichte sehr zufrieden. Auch weil ich als leidenschaftliche Leserin endlich mal wieder ein Buch zu Ende gelesen hatte.

Bestellen könnt ihr das Buch HIER.

Und wenn ihr noch etwas mehr dazu erfahren wollt, lest doch während des ganzen Novembermonats in folgende Blogs rein:

Die Angelones

Mit Strich und Faden

Redeweise

Mint ud Malve

Kleinstadt

Grosse Köpfe

Küstenkids unterwegs

Kinderchaos Familienblog

Kinderbuchblog Bücherglitzer

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