Nadine hat kürzlich eines der Kinderzimmer neu einrichten müssen. Dabei hat sie viele Tipps gesammelt, die ihr in diesem Artikel nachlesen könnt. Weitere Tipps und Einblicke ins neue Kinderzimmer findet ihr HIER.
Die wichtigsten Tipps zum Einrichten vom Kinderzimmer
Konzept überlegen
Das tönt krasser als es ist. Es geht vor allem darum, sich eine Vorstellung davon zu machen, wie das Zimmer aussehen könnte und sollte. Zu überlegen, was das Kind eigentlich braucht und was nicht. Und wie die Begebenheiten des Zimmers sind. Das hilft, unnötige Ausgaben zu vermeiden. Wer ein Möbelstück kauft, bloss weil es gerade günstig ist, muss dies später immer mit integrieren. Lieber im Voraus überlegen, wie man was haben möchte – und dann trotzdem immer schön flexibel bleiben.
Fragen, die helfen können beim Konzept erstellen:
- Welche Bedürfnisse hat mein Kind? (Spielen, Zusammenbauen, Lesen, Basteln, Werkstatt, …)? Ich würde das Zimmer mit diesem Fokus gestalten und mir überlegen, wie ich diesen Bedürfnissen mit der Einrichtung gerecht werden kann.
- Wie lassen sich die Must’s wie Bett und Stauraum so im Raum verteilen, dass noch genügend Platz für die Alltagstätigkeiten übrig bleibt? Oder könnte man Stauraum bspw. auch ausserhalb des Zimmers planen?
- Wo habe ich wie viel Lichteinfall? Wo und wofür benötigt das Kind tagsüber dieses Licht? (Evtl. eher Schreibtisch als Bett bei Fenster hinstellen)
- In welcher Ecke oder welchem Teil des Zimmers würde ich selber am liebsten liegen und wo nicht? (selber testliegen hilft, ein Gefühl für den Raum zu kriegen) Lieber in einer Nische platzieren oder direkt bei der offenen Türe? (auch kindabhängig)
- Wie gross ist mein Budget? Wie viel will und kann ich ausgeben? Wo will ich zB mehr investieren?
- Wie viel lasse ich mein Kind mitbestimmen?
- Wofür interessiert sich das Kind? (zB Dinothema in die Bildgestaltung einfliessen lassen) Welche Farben mag das Kind?
Konzept umsetzen
Wer weiss, was er sucht, kann sich entweder auf eine Tour de Möbelhäuser einlassen oder online vor recherchieren und anschliessend gezielt anschauen und einkaufen gehen.
Flexibel sein (und damit meine ich nicht die Möbel)
Kinder wachsen schnell und mit jedem Alter ändern sich ihre Bedürfnisse. Als Eltern muss man davon ausgehen, dass das gut durchdachte Kinderzimmer in einem Jahr bereits wieder verändert werden muss, Dinge angepasst werden müssen. Nicht traurig sein. Und vielleicht nicht immer das teuerste aller möglichen Möbelchen kaufen.
Ein Farbkonzept überlegen
Ein Kinderzimmer ist von Natur aus bunt. Farbstifte, Spielsachen und Kleider bringen Farbe zu Genüge. Daher lohnt es sich, sich bei der Einrichtung auf zwei bis maximal drei Farben zu beschränken. Alles, was man für das Kinderzimmer einkauft, sollte in einer dieser Farben gehalten sein, Kisten, Vorhänge, Teppich. Das Zimmer wirkt so ordentlicher und schöner.
Ich habe mich seit Beginn der Elternschaft farblich an einem Kissen im Kinderzimmer orientiert. Die farblich in Blau, Grün, Braun, Beige gehaltenen Töne habe ich bei jedem Kind, welches auf die Welt kam, in das Babyzimmer eingebunden. So konnte ich beim jetzigen Kinderzimmer total viele ‘alte’ Stücke integrieren, die sich dadurch ganz natürlich in das Farbkonzept eingefügt haben.
Farbige Wände
Angestrichene Wände sind einfacher gemacht als man denkt und lassen sich auch wieder übermalen, im Fall. Häufig reicht eine einzelne angestrichene Wand, um dem Zimmer ein total anderes Flair zu geben.
Bei der Auswahl der Farbe gilt natürlich das Farbkonzept. Grelle Farben eher meiden, weil das rasch aufdringlich und unruhig wirkt. Lieber sanfte Töne wählen, die das Zimmer leicht und ruhig erscheinen lassen. Auf Pinterest und generell online finden sich viele Tipps rund ums Streichen von Wänden.
Übrigens: Auch Decken können gestrichen werden. Je heller, umso höher und grösser wirkt der Raum.
Tapeten (kann man auch mit Tesa-Kleber anbringen anstelle von Tapezieren) können ebenfalls einen tollen Look einbringen.
Einfach halten
Es müssen nicht immer teure Designer-Stücke sein. Einfache Ikea-Möbel oder Fundstücke aus dem Brockenhaus können mit einfachen Mitteln umgestaltet werden, so dass sie sich wunderbar in das Kinderzimmer einfügen. Oder – im Falle von Ikeamöbeln – individuell daher kommen. Gerade Brockimöbel, aber beispielsweise auch ein günstiges Holzbett, lassen sich abschleifen und mit Farbe (und sei es auch nur ein helles Taupe) veredeln. Bei den Schränken die handelsüblichen Griffe mit speziellen ersetzen. Oder die Möbel mit schönen Vorhängen, Teppich und Bildern aufwerten.
Möglichst keine Provisorien
Das Problem mit Provisorien ist, dass sie schampar langlebig sind. Besser man lässt die Lampe oder Vorhänge weg, bis man das Richtige hat.
Nicht stressen lassen
Ein Zimmer muss nicht in einem Tag oder einer Woche fertig sein. Lieber man lässt sich Zeit, bis man Stück für Stück alle Dinge zusammengetragen hat. Geht ganz einfach, wenn man das Gesamtkonzept gemacht hat. Und schont das Budget.
Secondhand online
Tutti oder sonstige Online-Plattformen sind immer einen Besuch wert. Oft findet man so das Gesuchte günstig und – fast noch wichtiger – bereits zusammengebaut.
Stauraum auf Kinderhöhe
Das Kind muss seine Sachen selber aufräumen können. Sprich, ein einfaches Aufräum-System wählen. Körbe, Schubladen und Schränke helfen, dass das darin eingeräumte Spielzeug den Raum nicht unnötig unordentlich und unruhig erscheinen lässt. Wenn wenig Spielzeug ausgestellt ist, sind Kinder eher motiviert zu spielen. Vor allem, wenn man die aufgestellten Sachen immer mal wieder ändert oder auch mal eine Kiste Spielzeug im Keller verstaut (nach einem halben Jahr ist deren Unterhaltungswert wieder bei 100% angelangt).
Geschlossene Kästen und Regale wählen
Grosse Flächen schaffen viel Ruhe. Entsprechend ist alles, was farbig und unförmig ist ( = Spielzeug) das, was einen Raum unruhig wirken lässt. Geschlossene Möbel haben zudem den Vorteil, dass man weniger putzen muss.
Selber kreativ werden
Möbel umgestalten, neu streichen, aus Sperrholz einen passenden Bettrahmen sägen. Um dem Zimmer den 0815-Möbelhaus-Look zu entziehen, kann man durchaus selber Hand anlegen und mit etwas Einsatz dem Zimmer eine ganz persönliche Note verleihen. Streichen, Griffe ändern, Dinge umbauen, selber bauen, Basteleien der Kinder als Deko verwenden.
Lichtkonzept
Es ist von Vorteil, auch im Kinderzimmer mit zweierlei Licht zu arbeiten. Einerseits das direkte, helle Licht, damit das Zimmer auch bei Dunkelheit gut ausgeleuchtet ist und man Farben und Formen erkennen kann. Gerade im Winter, wenn es morgens noch dunkel ist, ist bspw. das Kleiderraussuchen so viel angenehmer. Andererseits unbedingt auch indirektes Licht verwenden (kleine Lämpchen, Lichterkette). Dieses Licht schafft Atmosphäre und macht den Raum gemütlich.
Zweikindzimmer: Mit Symmetrie arbeiten
Teilen sich zwei Kinder ein Zimmer, hilft es, wenn man darauf achtet, möglichst symmetrisch einzurichten. Zudem empfiehlt es sich, für beide dasselbe Bettmodell wählen.
Weitere Ideen (unter anderem von euch)
- Instagram aussen vor lassen
Sorry, hier sehen die Kinderzimmer leider nur dann so aus wie auf Insta, wenn ich einen Nachmittag investiere, sie aufzuräumen. Und dann auch nur so lange, wie kein Kind sie betritt. Wir haben zudem Plastikspielzeug, Secondhand-Dinge, die ich selber für meine Kinder nie im Leben gekauft hätte, die sich aber trotzdem als wahnsinnig sinnvoll und nützlich erwiesen haben. - Unperfektes stehen lassen
Dann klebt halt ein halb abgenagtes, grellfarbiges Poster an der Wand. Oder nutzt das Kind die Wandregale, um damit einen Pool und eine Landschaft für seine Playmoritter zu bauen. - Boxen! Alles in Boxen.
Diese zudem mit Symbolen beschriften, so wird das Aufräumen super einfach. - Weniger ist mehr!
- Viel Stauraum schaffen
Schränke mit mehr Tablaren ausstatten, Körbe und Kiste kaufen, um Dinge darin zu verstauen. - ‘Flexible’ und schlichte Möbel anschaffen
Diese passen nicht nur an einem Punkt im Zimmer, sondern lassen sich bei Bedarf einfach umstellen; allenfalls auch in allen Kinderzimmern ähnlichen Stil, so dass man auch zimmerübergreifend switchen kann. - Neutrale Möbel kaufen
…die auch mit 16-jährig funktionieren. - Verdunkelungsvorhänge anbringen
Damit nicht bereits um 6.00 Uhr morgens Kinderparty stattfindet.
Eure Tipps via Kommentare sind immer herzlich willkommen!
Ein grosses Danke an Lea Lämmle, Fünffach-Mama mit Einrichtungsgen und -begeisterung, die viel zu diesem Artikel beigetragen hat.
HIER geht’s zum fastfertigen Kinderzimmer.
Und falls ihr noch auf der Suche seid nach Inputs rund ums Familienbett. Hier haben findet ihr alles zum Thema:
Hat nicht nur den Master in Psychologie. Sondern ist auch Master im Desaster, was ihr als Aufsichtsperson von vier Kindern sehr gelegen kommt. War mal Journalistin in Zürich, jetzt ist sie freischaffende Mutter in Bern.
Vielen Dank für die Tipps! Unsere erste Tochter wird in sechs Monaten geboren und wir planen aktuell das Kinderzimmer. Es ist gut zu wissen, dass man im Kinderzimmer auf sanfte Töne setzen sollte. Mein Mann und ich werde wohl sowieso eine erfahrene Malerei engagieren, die uns da hoffentlich den passenden Farbton empfehlen kann.