Warum man sich eine Grossfamilie zulegen sollte? – Nachdem ich einen Beitrag verfasst habe, warum man sich eine Grossfamilie auf keinen Fall antun sollte, hier nun die positiven Seiten, die eine Handvoll Kinder mit sich bringt.
Allerdings muss ich an dieser Stelle noch anfügen, dass manche Facts, die ich als positiv empfinde, von andern durchaus als negativ wahrgenommen werden könnten. Aber lest doch mal und entscheidet dann selber.
1. Man hat immer eine Entschuldigung
Egal ob man wieder mal den Schulausflug von K2, den Elternmorgen von K3 oder auch den Znüni von allen Ks vergessen hat, man ist immer entschuldigt. Denn dass man bei solch einer Kinderschar den Überblick verliert, leuchtet jedem ein.
2. Man hat seine eigene kleine Gang
Ich liebe es wirklich, mit all meinen Kindern durch die Stadt zu laufen. So eine ganze Truppe um sich zu haben, ist schon echt ein gutes Gefühl. Ein Gang-Gefühl halt. Man fühlt sich unschlagbar stark so in der Gruppe. Zuweilen würde ich mir gerne ein Schild um den Hals hängen, auf dem steht: «Sind alle meine» oder so. Keine Ahnung warum, aber es gibt Momente, da machen mich meine Kinder einfach stolz.
3. Man hat endlich einen Grund, sich einen Bus zu kaufen
Wer träumte nicht mal davon, sich einen richtig grossen Bus zuzulegen, in dem alles Platz hat. Bei fünf Kindern hat man endlich einen Grund, sich ein solches Riesenauto zu kaufen; wegen mangelnden Alternativen.
4. Familienfotos sehen immer toll aus
Habt ihr auch schon einmal ein Familienfoto von einer Grossfamilie gesehen und dabei kurz gedacht: Das möchte ich auch! Auch wenn der Gedanke sofort von der Realität weggeschwemmt wurde, einen kurzen Moment war er da. Das sind eben diese coolen Fotos, die, auch wenn keiner gut dreinschaut, doch noch ihren Charme haben. Die Menge macht das Bild – oder irgendwie so.
5. Die Kinder erziehen sich gegenseitig
Auch wenn die älteren Kinder sich nicht immer an die von mir beigebrachten Regeln halten, sind sie mit ihren jüngeren Geschwister gnadenlos. Da wird sofort erkannt, wenn jemand nach dem Toilettengang die Hände nicht gewaschen oder die Spüle nicht gedrückt hat. Dass man als Mutter von Fünf alles fünfmal sagen oder machen muss, stimmt also nicht. Man hat in gewisser Hinsicht Unterstützung.
6. Kinder unterhalten sich gegenseitig
Ich gehöre definitiv nicht zu den Müttern, die gelangweilt mit ihrem Kind einen Fussball hin und her schiebt. Meine Kinder haben immer genug «Freunde» dabei, mit denen sie etwas anstellen könnten. Ich spiele nur mit meinen Kindern, wenn ich wirklich Lust dazu habe.
7. Man erlebt viele schöne Momente
Für mich gibt es kaum etwas Schöneres, als wenn der grosse Bruder der kleinen Schwester ein Buch erzählt. Oder die grosse Schwester ihren Bruder vor anderen Jungs verteidigt. Auch wenn ich abends vor dem Schlafengehen noch ins Kinderzimmer schaue, und dort mindestens drei Kinder eng aneinander gereiht tief schlafen, lässt das mein Herz vor Freude nur so jubeln.
8. Die Wahrscheinlichkeit, mal Enkel zu haben, liegt bei fast 100%
Für meine Altersvorsorge ist also gesorgt. Nicht unbedingt finanziell, aber in altersbesuchstechnischer Ansicht bestimmt.
9. Es fällt nicht so viel Druck auf das einzelne Kind
Wenn bei einem Einzelkind die Schulnoten nicht den Erwartungen der Eltern entsprechen, oder die Verhaltensweise oft Fragen hinterlässt, kann das für Eltern schon ziemlich belastend sein. Bei fünf Kinder hat man immer wieder ein anderes Kind, das irgendwelchen Standards nicht voll entspricht. So verteilt sich der Druck auf die Kinder und Eltern können sich immer wieder mit dem Satz «Wenigstens klappt es mit den anderen» beruhigen.
10. Man kann all seine Kindernamen-Ideen aufbrauchen
Ich finde es etwas so Schönes, einem Kind einen Namen zu geben. Meist hat man für ein Kind gleich mehrere Namen bereit. Bei vielen Kindern kann man diese dann schön verteilen. Wir haben uns entschieden, all unseren Kindern zwei Namen zu geben, die beide mit dem Buchstaben L beginnen sollen. Warum wir auf diese Idee kamen, weiss bis heute niemand so recht. Auf jeden Fall war die Namenssuche für K4 und K5 eine der besten Herausforderungen, die ich je hatte.
Dies also der Ausgleich zu meinem Post «Grossfamilie: Nein!». Auch wenn beide Posts zehn Punkte haben, bin ich der Meinung, dass die positiven Aspekte viel stärker sind, als die negativen. Ich bin mir wohl bewusst, dass eine Grossfamilie nicht jedermanns Sache ist. Aber meine ist es auf jeden Fall!
Mehr zum Leben als Mama einer Grossfamilie findet ihr hier:
War im richtigen Leben einmal Primarlehrerin, bevor sie sich entschloss mit ihrem Mann ihre eigene Klasse zu gründen. Lea wohnt mit ihren fünf Kindern, ihrem Mann und vier Ratten in einem viel zu kleinen Reihenhaus in der Nähe von Zürich.