Evelyne: Warum ich blogge.

Wie ich zum Bloggen bei Mamas Unplugged gekommen bin? Um ehrlich zu sein: Es ist mir jeweils etwas peinlich diese Frage zu beantworten. Denn ich bin die einzige «Nicht-Auserwählte» im Team von Mamas Unplugged.

Aber dazu später mehr.

Schreibt nicht nur, sondern ist unsere Chef-Podcasterin: Evelyne, fotografiert von Deborah Hitz

Zuerst müssen wir die Zeit etwas zurückspulen. Zurück in die Zeit, in der ich so häufig weinend auf dem Sofa sass – zutiefst erschöpft von den schlaflosen Nächten. Verzweifelt, weil mein kleines Baby einfach nicht aufhören wollte zu schreien. Mich als Versagerin fühlend, weil ich es offensichtlich nicht zustande brachte, das Baby zu stillen, so dass es gesättigt und zufrieden in einen seligen Schlaf fallen würde.

Ach, wie hatte ich mir das alles so anders vorgestellt. Diese ersten Monate als frischgebackene Mutter!

Ich dachte, ich wäre dann glücklich.

Würde meinen Mutterschaftsurlaub in vollen Zügen geniessen. Das Baby von der ersten Stunde an überall hin mitnehmen und stolz der Welt präsentieren.

Mein Leben würde sich überhaupt nicht verändern – ausser, dass ich den stolzen Titel «Mutter» trage. Es würde alles eine Sache der Einstellung sein.

Ich müsste halt einfach unkompliziert bleiben.

Dass es streng werden würde, damit hatte ich schon gerechnet. Dass das kleine Geschöpf nicht sofort durchschlafen würde, logo.

Aber dass mich das Muttersein so an den Rand meiner Kräfte bringen, und mich diese neue Aufgabe zuweilen derart in ein schwarzes Loch sinken lassen würde – niemals.

Und auch, als es endlich mehr Schlaf gab, das Stillen durch Schoppen oder Brei ersetzt wurde. Das Baby sich allmählich in ein Kleinkind verwandelte: Die Unsicherheit und Überforderung holten mich immer wieder ein.

War ich eine gute Mutter? Machte ich es richtig? War ich zu streng oder liess ich vielleicht gar zu viel durchgehen?

Irgendwie liess mich das Gefühl nicht los, dass es alle anderen Mütter da draussen besser im Griff hatten als ich.

Fotos von perfekten gestylten Kinderzimmern und von Müttern mit einem Body, als hätten sie nie ein Kind in sich getragen, hinterliessen meinen Besuchen in der virtuellen Welt einen fahlen Beigeschmack.

Ich fragte mich: Wo sind die, die sind wie ich?

Die im Chaos versinken, das Kind aus Überforderung auch mal anschreien. Nicht immer gesund und ausgewogen kochen und bei denen der Crosstrainer mehr als Kleiderständer statt als Fitnessgerät fungiert.

Die aus Liebe zu ihrem Kind ihr Bestes geben – aber eben doch auch nur Menschen sind. Und im Versuch perfekt zu sein immer wieder scheitern.

Und dann fand ich sie: Die Mütter, die über den ganz normalen Wahnsinn im Familienalltag schrieben. Ohne Schi Schi. Ehrlich, mit einer grossen Portion Humor.

Die Mütter von Mamas Unplugged.

Ich verschlang ihre Texte. Musste manchmal beim Lesen laut lachen oder hin und wieder gar weinen. Ich fühlte mich verstanden – in meinem Hinterfragen. Abgeholt – in meinem turbulenten Alltag.

Die Texte gaben mir Mut zu meiner Unvollkommenheit zu stehen und ehrlich zu sein. Die Dinge beim Namen zu nennen. Auch mal zuzugeben, dass Mamasein nicht nur das pure Glück und die Erfüllung all meiner Träume bedeutete.

Zwei Jahre lang war ich stille Mitleserin und grosser Fan von Mamas Unplugged. In dieser Zeit wuchs der Wunsch, ebenfalls ehrlich über meinen Mama-Alltag zu schreiben. Über die schönen Glücksmomente – die es definitiv auch immer wieder gibt. Aber auch über die tiefen Abgründe. Ich wollte meine Gedanken mit anderen (Eltern) teilen. Um ihnen damit Mut zu machen und zu sagen: Elternsein kann überfordernd und überwältigend sein. Aber du bist nicht allein. Und: du kannst daran wachsen und dich verändern. Du hast die Zügel in der Hand, um deinen Familienalltag zu gestalten.

Und nun kommt der Teil, der mir immer etwas peinlich ist:

Ich nahm meinen Mut zusammen und schrieb den mir bis dahin unbekannte Frauen (die mir durch die vielen Texte aber doch schon sehr vertraut schienen) von Mamas Unplugged eine E-Mail. So im Sinn von: «Hey ich find euch toll, darf ich auch mal was für euch schreiben?»

Die Antwort kam prompt und überraschte mich sehr.

Dass ich nun seit bald drei Jahren fest zum Team und der stetig wachsenden Community von Mamas Unplugged gehören darf, ist für mich eine riesige Freude.

Ich liebe den Fakt, etwas dazu beitragen zu können, dass Mütter durch unsere Blogs – und seit über einem Jahr auch durch unser Podcasts – ermutigt und gestärkt werden. Ich finde es grossartig, Ideen und Inspiration auszutauschen, die den Familienalltag erleichtern oder verschönern.

Ich freue mich, wenn wir euch schon bald mit der nächsten Podcastfolge übers Leben und Überleben mit Kindern beschenken dürfen.

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