10 nicht allzu ernst gemeinte Therapieansätze für gestresste Eltern

Fühlst du dich immer unter Strom? Bist du gefühlt täglich am schimpfen? Hast du das Gefühl, dein Leben ist ein Hamsterrad kombiniert mit dem Perpetuum Mobile? Stress ist dein zweiter Vorname? Es gibt eine Vielzahl an alternativen Therapieformen, die dir in stressigen Tagen helfen. Hier zehn, die auch ich anwende. Täglich. Mehrmals.

1.Therapeutisches Kissenschreien

Dieser Lösungsansatz greift auf den Urschrei, einen lauten, ungehemmten Schrei zurück. Damit keine Ohren zu Schaden kommen, wurde das Kissenschreien erfunden. Aber auch, dass der Nachbar nicht die Polizei ruft. Mit dem Schrei wird angestaute Wut abgelassen und man wird sich seiner Gefühle bewusst. Vielleicht. Und wenn nicht, irgendwie hilft es trotzdem.

2. Klinisch kontrolliertes Zähneknirschen

Ist der Kiefer entspannt, ist auch die Person entspannt. Einmal so richtig auf die Zähne beissen, diese fletschen und kurz knirschen lassen, danach wieder entspannen. Ein Wohlgefühl stellt sich bereits nach der ersten Anwendung ein. Diese Methode darf nie über längere Zeit angewendet werden.

3. Kognitives Klo-Heuling

Das stille Örtchen ist der ideale Ort zum leise Heulen. Während Männer dort eher die Sache aussitzen, sehr lange aussitzen, geben sich Frauen ihren Gefühlen hin. Mit den Tränen fliessen meistens auch erste Erkenntnisse. Bei mir letztens: «Ich bin keine schlechte Mutter! Meine Kinder sind einfach A…. äh aaaanstrengend!»

Danach hat man kurz Zeit das Gesicht aufzufrischen und die Krone zu richten, um lächelnd wieder raus in den Alltag zu laufen.

4. Meditation/ Meditatives Putzing

Ausmisten, putzen, entsorgen. Das tut nicht nur dem Haushalt, sondern auch der Seele gut. Die monotonen Töne des Staubsauger helfen, in eine Art Trance zu fallen. Man sagt, der Geist ist im Zustand der Meditation völlig wach und klar, aber gleichzeitig ruhig und entspannt. Dafür greift man häufig auf Mantras oder Chants zurück. Ich empfehle: «Ist mir heute alles scheissegal» oder «Ich liebe meine Kinder». Vor allem, wenn nach dem Putzen innerhalb weniger Sekunden wieder Chaos herrscht.

5. Aromatherapie

Ob Erdbeer, Schokolade, Vanille oder Pistazie (wäh!). Die richtige Aromawahl des Eis hebt die Stimmung innert Sekunden. Für ganz schlimme Fälle können auch die Aromen der Kaffeebohnen Linderung verschaffen.

Zur Aromatherapie gehören auch: Schokolade, Gummibärchen, Kuchen, Chips… alles, was schmeckt halt.

6. Komplimentmedizin

Diese kann anschliessend ans Klo-Heuling gemacht werden. Man braucht dazu nur einen Spiegel. Mit festem Stand vor den Spiegel stellen, Schultern nach hinten, sich tief in die Augen schauen und dann los! Sag dir selbst, wie toll du bist. Was du alles richtig machst, wie gut du kochen kannst, wie geduldig du bist. Sollte das nicht reichen, kann man auf Social Media einen Fragesticker mit «Schreib mir was Schönes» posten und sich berieseln lassen.

7. Bio Ignoranz

Eine sehr einfache, aber eher kurzfristig wirksame Therapieform gegen Stress. Die einfache Anwendung: Die Störschwingungen im Leben werden ignoriert. Die Wäscheberge, der liegengebliebene Haushalt, das motzige Kind. Einfach daran vorbei laufen und deren Existenz verleugnen.

8. Homöopathie

Gebt euch die Kugel, äh, Kügelchen. Oder auch nicht. Der Grundsatz der klassischen Homöopathie lautet: «Ähnliches mit Ähnlichem heilen». Also wenn euer Kind trotzt und schreit, dann trotzt einfach auch. Liegt auf den Boden, heult und schreit «Ich WILL ABER, DASS DU BRAV BIST!» Bestenfalls verunsichert man das Kind dermassen, dass es erstarrt. Zuckerperlen können danach zusammen genossen werden.

9. Noga

Eine Unterordnung vom bekannten Yoga. Das Ziel, menschliches Leiden zu überwinden und einen friedvollen und gleichmütigen Geist zu kultivieren, ist dasselbe. Beim Noga gilt folgendes: «No» also nicht und «ga» gehen.

Heisst, wenn man keinen Bock hat, geht man einfach nicht hin. Ob Schulauftritte, Verwandtenbesuche oder Indoorspielplatz. Dem friedvollen Geist zuliebe sagt man öfters mal Nein.

10. Elterliches Waldbaden

Im Gegensatz zum klassischen Waldbaden, braucht man dazu: Ein kinderfreies Wochenende, ein Wellnesshotel deiner Wahl, eine Sauna vor Ort. Da hat man die Möglichkeit auf Düfte wie Fichte, Alpenkräuter oder Pinienwald zurück zu greifen. Grosser Vorteil: Man wird nicht als die verrückten Eltern eingestuft, die im Wald Bäume umarmen.

Bild: Tim Chow

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