Eine glückliche, gut funktionierende Partnerschaft ist etwas Wunderbares. Sie ist auch der Grundstein, warum man Kinder macht (jedenfalls in den meisten Fällen). Kinder beeinflussen die Beziehung jedoch mehr als man denkt. Doch das sagt dir vorher keiner. Darum mache ich es – mal wieder. Voilà. Meine «10 Dinge, die dir niemand sagt über Partnerschaft und Kinder»
Punkt 1: Namenssuche
Schon die Schwangerschaft bzw. die Namenssuche kann gewisse Beziehungen auf die Probe stellen. Vor allem dann, wenn niemand einen Kompromiss eingehen will. Als Frau weiss man oft schon bevor man den richtigen Partner hat, wie die zukünftigen Kinder heissen werden. Schliesslich hiess damals schon das «Bäbi» so. Männer hingegen machen sich diese Gedanken erst, wenn es soweit ist. Heisst kurz vor oder noch während der Geburt des Kindes.
Punkt 2: Intimität in Reinkultur
Geburt ist das zweite Stichwort. Denn ist der Partner bei der Geburt dabei, kannst du dich gleich vom restlichen bisschen Schamgefühl, dass du ihm gegenüber hattest, verabschieden. Denn du wirst schreien, fluchen, kacken, kotzen und komische Fratzen schneiden. Er wird deine Vagina in einem Zustand sehen, in dem nicht mal du sie je sehen wirst und willst. Danach solltest du, wie auch er, abgestumpft sein. Immerhin seid ihr nun fürs Zusammen-alt-werden gewappnet. Sich gegenseitig die Windeln oder den Katheter wechseln? Die Antwort des Mannes könnte folgendermassen lauten: «Pha easy. Ich habe die Vagina dieser Frau zerrissen, zerfleddert und blutüberströmt gesehen. Her mit dem Zeugs!»
Punkt 3: Sexleben in Kürze
Sex war vor den Kindern: Ungezügelt, unbegrenzt und unerlässlich. Mit Kindern ist er eher: selten, kurz, da zeitgebunden, dafür umso kostbarer und einfallsreicher. Denn irgendwo zwischen Schlafenszeit der Kinder und der eigenen, quetscht man je nach Müdigkeitsgrad noch den Sex rein. Da das Bett oftmals von kleinen Erdenbürgern besetzt ist, weicht man auf diverse andere Stellen aus. Der schnelle Sex hat etwas Aufregendes und Neues. So dass er die Beziehung trotz sporadischen Vorkommens aufleben lassen kann. Klar im Vorteil sind Paare, die sich Mittags sehen. Der Mittagsschlaf der Kleinen kann als Schäferstündchen genutzt werden, denn um diese Zeit ist man selbst bestimmt noch nicht zu müde.
Punkt 4: Streitpunkte
Gestritten und diskutiert wird hauptsächlich mit den Kindern und über die Kinder, beziehungsweise deren Erziehung. Ein weiteres Thema könnte auch der fehlende Sex sein. «Wir hatten doch erst Sex!?» – «Das war an Ostern! Heute ist Weihnachten!»
Punkt 5: Zeit zu zweit
Schafft man es, doch wieder mal Zeit zu Zweit zu verbringen, besteht das Hauptgesprächsthema – genau – aus den lieben Kinderlein. Man schwelgt in Erinnerungen, erzählt sich lustige Anekdoten über den Nachwuchs. Was für aberwitzige Sachen die so machen und wie süss sie doch sind. Man gesteht sich ein, die Rasselbande zu vermissen, obwohl man doch erst aus dem Haus ist. Neckische «Das hat sie von dir»-Sprüche werden ausgetauscht.
Punkt 6: Kreativität und Spielereien
Neckisch sind auch die Spielchen, die man zusammen erarbeitet. Zum Beispiel das Windlein-wechsle-dich-Spiel. Es passiert wortlos, meist nur mit Mimik und Gestik. Das vollgekackte und stinkende Kind wird zwischen den Elternteilen hin und hergereicht. Verloren hat der, der sich erbarmt und dem Kind die Windeln wechselt. Auch sehr amüsant ist das «Jetzt-musst-du-dich-entscheiden»-Spiel. Dem Kind wird suggeriert, wer denn jetzt die Windeln wechseln soll. Man lässt es selbst entscheiden, versucht es aber durch wilde Gestik und schön Reden zu beeinflussen: «Ja der Papa kann das doch sooooo gut, der möchte auch uuuunbedingt.»
Punkt 7: Klassiker
Aus diesen Spielen ergeben sich Sätze wie: «Aber ich habe eben erst noch…», «Jetzt bist du mal dran…», «Ich habe gerade beide Hände voll…», «Es sind deine Kinder!», «Ich muss aufs Klo», «Du hast sie gewollt!», «Der Letzte, der es anfasst, muss es wickeln!», sagt es und sprintet auf und davon. Diese Sätze könnten widerum auch zum Streitthema werden.
Punkt 8: Das wirklich wahre Ich
Man sagt, der wahre Charakter eines Menschen zeige sich beim Autofahren. Ich sage: Der wahre Charakter erscheint, wenn dich deine Kinder zur Weissglut bringen. So wirst du das eigentliche Gesicht deines Partners (und auch dein eigenes) erst in diesem Moment erkennen. Naja, niemand ist perfekt.
Punkt 9: Es gibt noch Schmetterlinge
Die Schmetterlinge im Bauch nehmen keineswegs ab. Nein, sie können nach langer Abwesenheit tatsächlich wieder erwachen. Wenn du den Vater oder die Mutter deiner Kinder siehst, wie sie zusammen spielen, lachen, Quatsch machen. Dann geht dir das Herz auf. Auch wenn sie gemeinsam rülpsen und pupsen. Du findest es cheibe süss und bist glatt neu verliebt.
Punkt 10: Es gibt noch Nogos
Rülpst oder pupst deine bessere Hälfte jedoch wenn ihr alleine seid, dann widerum findest du es eklig und fragst dich, was das denn für ein Vorbild für deine Kinder sein soll.
Na, einiges wieder erkannt? Gratuliere, dann hast du eine gut funktioniernde Partnerschaft MIT Kindern.
Bild: Sharon McCutcheon Unsplash
Rahel lebt mit Mann, Familie und Schweinen auf dem Land. Für ihre zwei Kinder hat sie High Heels, Minikleidchen und dazu passendes Täschli eingetauscht gegen Trekkingschuhe, Funktionskleidung und diverse Traghilfen und Tragetücher. Ob sie alles so meint, wie sie schreibt? Vielleicht…